Als Eigentümer einer Immobilie sind einige Versicherungen sinnvoll. Diese schützen dich vor den Folgen, wenn ein Schaden entstehen sollte. Das Ziel ist es, dass du finanziell abgesichert wirst.
- Wohngebäudeversicherung geht vom alten Eigentümer immer automatisch auf dich über.
- Prüfe den Versicherungsschutz und die Kosten in regelmäßigen Abständen.
- Erfahrungsgemäß kannst du die Wohngebäudeversicherung innerhalb eines Monats nach dem Eintrag im Grundbuch fristlos oder zum Ende des Jahres kündigen.
- Bevor du die Kündigung verschickst, solltest du schon Angebote für den neuen Vertrag geprüft haben. Der Übergang sollte ohne Lücken erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Wohngebäudeversicherung?
- Was gehört zur Wohngebäudeversicherung?
- Was ist eine Feuerversicherung?
- Was ist eine Sturm- und Hagelversicherung?
- Was wird durch Leitungswasserversicherung geschützt?
- Ist eine Elementarschadenversicherung immer inklusive?
- Welche Kündigungsfrist bei Versicherung?
- Was ist eine Hausratversicherung?
Was ist eine Wohngebäudeversicherung?
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland Schäden in Höhe von 2,5 Milliarden Euro an Gebäuden durch Sturm, Hagel und Starkregen. Die letzte Starkregen- und Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in 2021 sorgten für noch höhere Schadenssummen.
Sobald du Eigentümer einer Immobilie bist, ist eine Wohngebäudeversicherung notwendig. Diese ist rechtlich zwar nicht verpflichtend, aber sehr sinnvoll. Dadurch sind Risiken wie Feuer, Sturm oder Hagel abgedeckt.
Diese Wohngebäudeversicherung geht beim Kauf automatisch auf dich über. Du übernimmst sie komplett vom Verkäufer. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Versicherungslücke entstehen kann.
Es ist im Nachgang sinnvoll die Versicherungsbedingungen auf den Prüfstand zu stellen. Du hast dann die Möglichkeit zu kündigen. Bitte prüfe frühzeitig die Kündigungsfrist. Im Anschluss kannst du – falls gewünscht – eine eigene Wohngebäudeversicherung abschließen.
Die Wohngebäudeversicherung wird auch von der finanzierenden Bank erwartet. Der Nachweis erfolgt nach dem Notartermin. Diese Regelung findet ihr im Kleingedruckten des Kreditvertrages. Im Falle einer Baufinanzierung ist eine Wohngebäudeversicherung deswegen verpflichtend.
Was gehört zur Wohngebäudeversicherung?
Grundsätzlich zahlt die Wohngebäudeversicherung für Schäden an der Immobilie und an fest verbautem Inventar. Zum Inventar gehört zum Beispiel die Einbauküche, die Heizungsanlage, die Badewanne und verlegte Fußböden.
Die Möbel sind nicht geschützt, dafür ist eine Hausratversicherung nötig.
Eine verbundene Wohngebäudeversicherung enthält eine Feuer-, Sturm- und Leitungswasserversicherung.
Was ist eine Feuerversicherung?
Über die Versicherung werden Brand, Explosion und Blitzschlag abgedeckt. Die Voraussetzung sind oftmals Rauchmelder in Schlaf- und Kinderzimmern. Auch im Flur sollten Rauchmelder angebracht sein. Die genauen Details findet ihr in der Bauverordnung eures Bundeslandes.
Was ist eine Sturm- und Hagelversicherung?
Der Baustein umfasst Sturmschäden ab Windstärke 8. Hagelschäden und auch Folgeschäden an der Immobilie sind ebenfalls abgedeckt. Solche Folgeschäden können auftreten, wenn sich einzelne Ziegel vom Dach gelöst haben und dadurch Wasser eindringt.
Was wird durch Leitungswasserversicherung geschützt?
Immer dann, wenn eine Wasserleitung kaputt geht, greift dieser Teil der verbundenen Wohngebäudeversicherung. Dabei ist es unabhängig, ob die Leitung durch Kalk oder Frost kaputt gegangen ist.
Ist eine Elementarschadenversicherung immer inklusive?
Die meisten Versicherungen bieten die Elementarschadenversicherung extra an. Sie ist nicht inklusive. Nur dann seid ihr gegen eine Überschwemmung, einen Erdrutsch, eine Lawine, ein Erdbeben oder Starkregen abgesichert. Bitte prüft daher aufgrund eurer Region genau, ob ihr diese Erweiterung benötigt.
Dieser Baustein sorgt für einen erhöhten Beitrag. Ein Versicherungsexperte schätzt den Aufschlag auf bis zu 30%. Das ist jedoch abhängig vom Wohnort und der Wahl des Versicherers. Wenn sich das Gebäude in einem Risikogebiet befindet z.B. am Hang oder am Wasser, dann ist das dennoch sinnvoll.
Es gibt Hochwasserkarten, die Überschwemmungsgebiete ausweisen oder Hochwasserrisikokarten. Diese kannst du über eine Recherche bei Google mit den Stichworten „Hochwasserkarte“ und deinem Bundesland ausfindig machen.
In manchen Gegenden ist eine Elementarversicherung schwer zu bekommen. Die Versicherungen verlangen dann teure Beiträge. Hier lohnt sich ein Vergleich. Weitere Tipps und Hinweise erhältst du bei deinem Versicherungsprofi.
Welche Kündigungsfrist bei Versicherung?
Wenn du die Versicherung vom alten Eigentümer übernommen hast, gibt es Fristen zu beachten. Es zählen die Bedingungen in den AGBs. Erfahrungsgemäß kannst du die Wohngebäudeversicherung innerhalb eines Monats nach dem Eintrag im Grundbuch fristlos oder zum Ende des Jahres kündigen.
Bei einem Erbe ist die Kündigung erst zum Ende der Vertragslaufzeit möglich. Die Kündigungsfrist beträgt hier meistens 3 Monate.
Für die Kündigung ist der Versand per Post empfehlenswert. Am besten funktioniert ein Einschreiben mit Rückschein. Die Versicherungen legen Wert darauf, dass die Versicherungsnummer angegeben ist.
Habe die neuen Angebote bereits parat, bevor du die Kündigung verschickst. Zu diesem Zeitpunkt solltest du das bereits für den neuen Vertrag geprüft haben. Ein lückenloser Übergang ist sehr wichtig.
Was ist eine Hausratversicherung?
Hier geht es um die Versicherung deiner Möbel, Haushaltsgegenstände und Geräte. Sollte ein Einbruch, Feuer, Leitungswasser oder ein Sturm Schäden anrichten, bist du abgesichert.
Diese Versicherung ist z.B. dann nötig, wenn es teure Einrichtungsgegenstände gibt. Wenn du im Falle eines Schadens selbst für einen Neukauf aufkommen kannst, ist die Versicherung nicht notwendig.
Wenn du bisher zur Miete lebst und dich dann vergrößerst, bedeutet das meist auch neue Möbel. In dieser Situation ist eine Überprüfung der Versicherungssumme sinnvoll und ggf. die Anpassung an den aktuellen Wert.