Die Finanzierung des eigenen Hauses sollte gut überlegt sein. Schließlich zahlt der Durchschnittsdeutsche sein eigenes Heim rund 26 Jahre lang ab. Da kommt im Laufe der Zeit einiges an Geld zusammen.
Doch gibt es eigentlich eine Methode, wie man über die Zinsen beim Hauskredit Geld einsparen kann? Grundsätzlich sollte der Kreditnehmer darauf achten, einen Vertrag zu möglichst günstigen Zinskonditionen abzuschließen. Das erreicht er in den meisten Fällen mit einem höheren Eigenkapitaleinsatz. Gelingt das, kann der Kreditnehmer im Laufe der Zeit unnötige Kosten einsparen.
Wie das Ganze im Detail aussieht, erfährst du in Kürze.
- Wenn du beim Kauf einer Immobilie mehr Eigenkapital einbringst, profitierst du von günstigeren Zinsen, da das Risiko für die Bank reduziert wird.
- Die Wahl der Zinsbindungsdauer ist entscheidend, da sie den Zinssatz beeinflusst. Eine längere Zinsbindung kann in Zeiten niedriger Zinsen besonders vorteilhaft sein.
- Bei der Finanzierung eines Hauses stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung, darunter Annuitätendarlehen und Bausparverträge.
- Für den Hausbau oder -kauf gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten, die finanzielle Vorteile bieten, einschließlich spezieller KfW-Darlehen und regionaler Angebote.
Geringeres Risiko für die Bank bedeutet niedrige Zinsen
Dein Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um Niedrigzinsen geht.
Stell dir vor, du möchtest eine Finanzierung für dein Traumobjekt, das 300.000 € kostet. Ohne Eigenkapital trägt die Bank das volle Risiko, da die Immobilie als volle Sicherheit dient. Das könnte zu höheren Zinssätzen führen, was niemand möchte.
Hier kommt dein Eigenkapital ins Spiel. Mit einem Eigenkapital von 60.000 € reduziert sich die Darlehenssumme auf 240.000 €. Das verringerte Risiko für die Bank führt zu besseren Zinskonditionen für dich. Denke daran, dass feste Nebenkosten, wie Notargebühren und Grunderwerbsteuer, von deinem Eigenkapital abgedeckt werden sollten.
Was ist die Zinstreppe?
Banken staffeln ihre Zinsen. Einfach gesagt gestaltet sich der Zinssatz wie eine Treppe.
5 %, 10 %, 20 %, 30 % und 40 % sind die Eigenkapitalgrenzen, bei der du auf der Zinstreppe jeweils eine Stufe nimmst.
Bist du bei 40 % angekommen, befindest du dich bereits im günstigsten Zinsbereich und du erhältst nicht so schnell bessere Zinskonditionen.
> Hier erfährst du alles Wichtige zur Zinstreppe.
Achtung! Achte darauf, dass du dich bei deinem Einsatz an Eigenkapital wohlfühlst. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, dass du trotzdem noch einen Puffer an Ersparten für den Alltag zur Verfügung hast.
Plane zusätzlich immer noch einen Betrag zur Sicherheit mit ein, der für den Umzug, neue Möbel oder den nächsten Urlaub zum Einsatz kommt!
So bekommst du einen Hauskredit ohne Eigenkapital
Jetzt stellst du dir sicherlich die Frage, was du tun sollst, wenn dir nahezu kein Eigenkapital zur Verfügung steht, oder?
Nun, es gibt auch einige Kreditanbieter, die auch Hauskredite vergeben, ohne dass du zwangsläufig Eigenkapital einbringen musst.
Allerdings musst du hier mit höheren Zinsen rechnen, da der Anbieter ein höheres Risiko eingeht.
In einer Niedrigzinsphase kann sich eine Vollfinanzierung aber durchaus lohnen.
Hierfür verlangen die Kreditanbieter jedoch häufig eine überdurchschnittlich gute Bonität.
Warum sind Hauskredit Zinsen so günstig?
Im Vergleich zu anderen Krediten sind die Zinsen für Hauskredite auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Unter anderem, weil der Hauskredit eine zweckgebundene Geldleihe darstellt.
Außerdem bieten Immobilienfinanzierungen für Banken eine höhere Sicherheit.
Hier ist unbedingt die Grundschuld zu nennen, die in das Grundbuch der zu finanzierenden Immobilie eingetragen wird.
Die Bank hat im Ernstfall die Möglichkeit, wenn der Kreditnehmer das Darlehen nicht zurückzahlen kann, die Immobilie notfalls zur Zwangsversteigerung freizugeben, um Kosten einzusparen.
Das solltest du selbstverständlich unter allen Umständen vermeiden!
Hast du die Kreditsumme vollständig getilgt, kannst du eine Löschung der Grundschuld aus dem Grundbuch beantragen.
Wir empfehlen folgendes: Lasse die Grundschuld im Grundbuch stehen. So kannst du die alte Grundschuld später wieder aufleben lassen und du sparst dir Notar- und Grundbuchkosten.
Die optimale Zinsbindung bei einem Hauskredit
Wichtig bei einem Hauskredit ist die sogenannte Sollzinsbindung.
Meistens kannst du dir zwischen 10, 12, 15, 20, 25 und 30 Jahren deine passende Zeitspanne aussuchen.
Während dieses Zeitraums finden keine Änderung der Zinsen für deinen Hauskredit statt!
Das mindert für dich mögliche Risiken. Für den Sollzins gibt es eine Faustregel, an der man sich gut orientieren kann:
- Lange Sollzinsbindung: In Zeiten niedriger Zinsen Kurze Sollzinsbindung: In Zeiten hoher Zinsen
Tipp: Darüber hinaus hast du auch die Möglichkeit, deinen Kredit aufzuteilen. Das heißt, dass du die Kreditsumme auf eine kurze und lange Sollzinsbindung mit unterschiedlichen Themen aufsplittest.
Ob diese Aufteilung Sinn ergibt, erklären wir dir am besten anhand deiner momentanen Situation
Diese weiteren Faktoren beeinflussen die Zinshöhe
Mit dem Eigenkapital kalkuliert die Bank zusätzlich mit anderen Faktoren, die letztendlich die Zinsen für den Hauskredit bestimmen.
Tilgung
Bei einer hohen anfänglichen Tilgung ist zwar deine monatliche Belastung höher, allerdings zahlst du so schneller dein Darlehen wieder zurück. Außerdem bekommst du für höhere Tilgungsraten bei ein paar Banken geringere Zinssätze - also hast du über den Gesamtzeitraum hinweg weniger Kosten. Wir empfehlen dir, dass die monatliche Rate nicht mehr als etwa 35 % deines Haushaltsnettoeinkommens betragen sollte. Sie sollte immer im Wohlfühlbereich bleiben.
Zinsniveau an den Kapitalmärkten
Diesen Punkt haben wir bereits weiter oben angesprochen. Prüfe, ob das allgemeine Zinsniveau momentan eher hoch oder niedrig ist. Die Bauzinsen unterliegen nämlich den Schwankungen an den Kapitalmärkten.
Zinsbindungsfrist
Wichtig für die Kalkulation - Je länger die Zinsbindungsfrist ausfällt, desto mehr erhöht sich der Zinssatz!
Das liegt daran, dass dem Kreditgeber bei einem möglichen Anstieg des Zinsniveaus, die Gewinne aus den Kreditzinsen durch die Lappen gehen. Das versuchen die Kreditinstitute durch eine Anhebung des Zinssatzes auszugleichen.
Eigenleistungen
Wenn du selbst oder jemand in deinem Familien- oder Bekanntenkreis handwerkliches Geschick mitbringst, kann das unter anderem Kosten sparen. Dementsprechend muss keine Baufirma beauftragt werden und die Eigenleistungen, in dem Fall die baulichen Arbeiten, fließen mit in die Kalkulation der Finanzierung. Praktisch, oder? In der Folge verringert sich die Darlehenssumme und der aufgerufene Zins für den Hauskredit fällt.
Generell kannst du damit rechnen, dass Banken bis zu 15 % der Darlehenssumme als Eigenleistung akzeptieren. Jede Bank sieht das etwas anders. Justhome schaut sich das für dich genauer an.
Angestelltenverhältnis oder Selbstständigkeit
Kreditgeber unterscheiden zwischen Angestellten und Selbstständigen.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall setzen Banken bei einem Selbstständigen als höher ein. Das heißt, dass Angestellte grundsätzlich mit einem etwas geringeren Zins auf den Hauskredit rechnen können.
So sicherst du dir die Niedrigzinsen
Hier erläutern wir dir noch weitere Möglichkeiten, wie du zu Niedrigzinsen kommen kannst.
Annuitätendarlehen (lange Laufzeit)
Ein sehr beliebtes Mittel für die Finanzierung des Hauskredits ist das sogenannte Annuitätendarlehen. In diesem Fall zahlt der Kreditnehmer das Darlehen unter Berücksichtigung der einzelnen Raten aus Zins und Tilgung zurück. In dem Vertrag wird der Zinssatz für die Zinsbindungsfrist festgeschrieben. Häufig entscheiden sich Kunden für 10 - 15 Jahre.
Allerdings ist nach dem Ende der Zinsbindung das Darlehen meist noch nicht abbezahlt. Konkret heißt das, dass du dann zum aktuellen Zinssatz neu finanzierst. Das kann ärgerlich sein, wenn zum Beispiel in der Zwischenzeit die Zinsen gestiegen sind.
Im Umkehrschluss heißt das für dich, dass sich deine Finanzierung verteuert. Wähle daher von vornherein eine lange Zinsbindung von mindestens 10, 15 oder 20 Jahren. Die Rate sollte immer im Wohlfühlbereich liegen und nicht annähernd an die Schmerzgrenze gehen. Wäge immer individuell ab, was Sinn ergibt.
Bausparkassen und Kombikredite
Manchmal lohnt es sich, wenn du dir die Kombikredite der Bausparkassen näher anschaust.
Hier würdest du einen Bausparvertrag in der Höhe deines Kreditbedarfs abschließen. Die Summe für den Kauf erhältst du dann sofort als Darlehen, für das du dann lediglich Zinsen zahlen musst. Zur selben Zeit besparst du den Bausparvertrag: Nach einer erfolgreichen Zuteilung, wird das Darlehen sofort abgelöst. Anschließend erfolgt eine Tilgung des Bauspardarlehens. Mithilfe eines Kombikredits kannst du dir aktuelle Konditionen für bis zu drei Jahrzehnte sichern.
Des Weiteren lassen sich Bauspardarlehen durch kostenlose Sondertilgungen in beliebiger Höhe vorzeitig zurückzahlen.
Bausparverträge
Zu guter Letzt hast du bei finanziellem Spielraum auch die Möglichkeit neben einer laufenden Finanzierung einen Bausparvertrag abzuschließen, der ungefähr der künftigen Restschuld entspricht.
Der große Pluspunkt: Du bist als Bausparer nicht zur Abnahme des Darlehens verpflichtet. Eine Absicherung im zweiten Rang des Grundbuchs ist vollkommen ausreichend. Staatliche Förderungen sind so durchaus möglich.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für deinen Hauskredit?
Ja, tatsächlich gibt es eine Menge an Förderungen, die für einen Hausbau oder Hauskauf infrage kommen.
Justhome hat die Beratung für viele verschiedene KfW-Darlehen im Programm, die du in vielen unterschiedlichen Situationen in Anspruch nehmen kannst. Darüber hinaus können auch regionale Wohnungsbau-Förderungen eine lohnenswerte Entlastung für deinen Hauskredit darstellen.
Du willst mehr über die verschiedenen Fördermittel erfahren? Klicke hier.
Fazit: Nimm dir die Zeit und schaue dich nach den besten Angeboten um
Wie du jetzt weißt, hast du eine ganze Vielzahl von Möglichkeiten. Wichtig ist dabei, dass du dir einen genauen Überblick über deine momentane Situation verschaffst, sodass du Kreditverträge zu möglichst günstigen Konditionen erhältst. Ansonsten winken dir leider schnell gerne mal Zinskosten von mehreren 1000 €. So kannst du über die Zeit mehrere 1000 € sparen.
Bedauerlicherweise lässt es sich nicht pauschal sagen, welche Bank die Beste für einen Hauskredit ist. Es kommt immer darauf an, was für dich Bedeutung hat und welche finanziellen Voraussetzungen du mitbringst. Wenn du dich für unterschiedliche Finanzierungsangebote interessierst, dann solltest du bei unseren Angeboten vorbeischauen.