Grundlagen zur Immobilienfinanzierung werden durchgearbeitet. Ein Haus steht als Modell auf dem Tisch. Eine Person macht sich Notizen.

Baufinanzierung Grundlagen – Das Tor zur eigenen Immobilie

Genauso wie du haben viele Menschen den Traum von einer modernen Eigentumswohnung in den beliebten deutschen Großstädten oder von einem gemütlichen Einfamilienhaus auf dem Land.

Doch wie lässt sich der Traum vom Eigenheim finanziell stemmen? In Deutschland nutzen viele Familien die sogenannte Baufinanzierung. Unter diesen Begriff fallen alle erforderlichen Geldmittel, die zum Bau oder Erwerb einer Immobilie fällig werden. Im Normalfall kostet ein Eigenheim mehrere hunderttausend Euro. Nur wenige Personen können solch eine Summe vollständig mit eigenen Mitteln bezahlen. Als finanzielle Lösung kommt ein Hauskredit ins Spiel. Dieser wird von einer Bank über ein Darlehen zur Verfügung gestellt. Das Darlehen stellt in den meisten Fällen den größten Teil des Kaufpreises dar. Den anderen Teil bestreitet der Käufer mit Eigenkapital. Das Zurückführen der Restschuld erfolgt über die Zahlung einzelner Raten, die in monatlichen Abständen erfolgen.

Für ein besseres Verständnis zeigen wir dir die Grundlagen einer Baufinanzierung. So kommst du dem Traum von deinem Eigenheim einen großen Schritt näher.

Was sind die Grundlagen einer Baufinanzierung?

Eine Baufinanzierung ist also dein “finanzieller Hebel”, um in ein eigenes Haus zu ziehen.

Ein Deutscher zahlt grob gesagt um die 25 Jahre lang sein eigenes Haus ab. Das klingt auf den ersten Blick erst einmal viel, aber mit den richtigen Tipps und Tricks musst du dir keine Sorgen um die lange Kreditlaufzeit machen.

Wir zeigen dir hier deshalb die Grundlagen der Baufinanzierung, sodass du für die Finanzierung deines Hauses bestens vorbereitet bist.

Schlüsselbegriffe

Im Vorfeld nennen wir hier die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang der Baufinanzierung. So kannst du dich leichter orientieren und du kannst die weiteren Informationen besser verinnerlichen.

Gesamtkosten

Die Gesamtkosten bzw. der Gesamtaufwand ergibt sich aus der Summe des Kaufpreises und den Nebenkosten, die beim Hauskauf anfallen.

Nebenkosten

Wenn du ein Haus kaufst oder baust, musst du die Kaufnebenkosten berücksichtigen.

Diese Kostenfaktoren machen einen Großteil der Nebengebühren aus:

  • Grunderwerbsteuer
  • Notargebühren
  • Grundbuchkosten

Die Maklerprovision zählt ebenfalls dazu. Ob ein Makler beteiligt ist oder nicht, entscheidet der Verkäufer. Bezahlen müssen ihn am Ende beide jeweils zur Hälfte.

Eigenkapital

Beim Immobilienerwerb setzt du als Hauskäufer in erster Linie zunächst auf dein Eigenkapital. Hierbei handelt es sich um dein Vermögen, über das du frei verfügen kannst. Dazu zählen insbesondere Bankguthaben und Wertpapiere.

Fremdkapital

Unter das Fremdkapital fallen verzinste Immobilienkredite, die Banken zur Verfügung stellen.

Kreditrate

Um die Rückführung des Baukredits zu gewährleisten, zahlst du Raten an die Bank. Üblicherweise geschieht das im Monatsrhythmus.

Grundschuld

Nach der Kreditaufnahme wird eine sogenannte Grundschuld im Grundbuch hinterlegt. Kommst du als Kreditnehmer deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, darf die Bank dein Haus liquidieren. Der Erlös, der daraus entsteht, deckt die noch offenen Forderungen.

Darlehensbetrag

Der Darlehensbetrag ergibt sich aus den Gesamtkosten des Hauskaufs abzüglich des Eigenkapitals.

Tilgung und Tilgungssatz

Die Darlehensrate besteht neben einem Zinsanteil auch aus einem Tilgungsanteil. Letzteres wird für die Rückführung des Immobilienkredits genutzt. Wie sich das Ganze genauer zusammensetzt, erfährst du anhand des Beispiels von Erik und Helene weiter unten.

Sollzins

Als Gegenleistung dafür, dass die Bank dir beim Hauskauf eine Finanzierung bereitstellt, zahlst du Gebühren in Form von Sollzinsen. Die Höhe hängt dabei vom derzeitigen Zinsniveau auf dem Markt, sowie von deiner Bonität ab.

Sollzinsbindung

Hiermit ist eine Zeitspanne gemeint, in der der Sollzins und die Kreditrate konstant bleiben. In diesem Artikel gehen wir gleich näher auf Zinsen und Zinsbildung ein.

Sondertilgungen

Unter der Sondertilgung kannst du eine Rückzahlung verstehen, die außerhalb des Tilgungsplans stattfindet. Diese leistest du zusätzlich neben der vereinbarten Tilgung, um schneller schuldenfrei zu sein.

Restschuld

Den aufgenommenen Kreditbetrag abzüglich der gesamten Tilgungen ergeben deine Restschuld, die du an die Bank zu zahlen hast.

Anschlussfinanzierung

Für die angesprochene Restschuld musst du in den meisten Fällen einen weiteren Immobilienkredit abschließen – auch bekannt als Anschlussfinanzierung. Verkehrswert Den Marktwert oder auch Verkehrswert eines Wohnobjekts kannst du als erwartungsgemäßen und aktuellen Marktpreis verstehen. baufinanzierung-grundlagen-2.jpg

Baufinanzierung – rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen

Steigen wir nun in die einzelnen Voraussetzungen ein, sodass du deine Chancen erhöhst eine Finanzierung zu erhalten.

Finanzielle Voraussetzungen:

Bevor du überhaupt eine Finanzierungsaussage erhältst, prüft die Bank deine Kreditwürdigkeit – auch Bonität genannt.

Diese Faktoren haben darauf einen entscheidenden Einfluss:

  • Einkommensart und Höhe der Einkünfte
  • Eigenkapital
  • Der Wert des Objekts
  • Zusätzliche Sicherheiten
  • SCHUFA-Wert

Die Banken schauen vorwiegend auf das Einkommen. Dabei sollte die kalkulierte Rate des Bauspardarlehens unter 35 % der Einkünfte liegen.

Wenn du zusätzlich ausreichend Eigenkapital vorweisen kannst, verbesserst du deine Aussichten auf eine Kreditbewilligung mit guten Zinskonditionen. Ebenso trägt ein akzeptabler Schufa-Wert dazu bei, eine Finanzierung zu erhalten.

Persönliche Voraussetzungen:

Neben dem finanziellen Aspekt sind noch einige persönliche Dinge, die du beachten musst.

Alter des Kreditnehmers

Als Kreditnehmer erfüllst, du die Bedingung, wenn du mindestens 18 Jahre alt bist. Des Weiteren gibt es bei Baufinanzierungen ein Maximalalter.

Mittlerweile verlangen die Banken, dass der Baukredit bis spätestens zum Renteneintritt getilgt sein sollte. Solltest du dennoch etwas älter sein, ist das kein Problem. Wir bei Justhome helfen dir, dass du trotz deines fortgeschrittenen Alters ein Immobiliendarlehen erhältst.

Bankkonto

Du musst über ein deutsches Bankkonto verfügen.

Wohnort

Für die Kreditzusage ist es wichtig, dass du in Deutschland wohnst.

Der Verhandlungsspielraum

Bei den finanziellen Bedingungen gibt es für dich ein paar kleine Spielräume, die wir von Justhome nutzen können, um bessere Angebote von den Banken zu erhalten.

Die persönlichen Voraussetzungen hingegen sollten unbedingt stimmen. Ansonsten ist eine Kreditzusage nahezu unmöglich.

Eine Baufinanzierung ist deutlich länger als ein Sofortkredit

Zunächst einmal solltest du verstehen, dass eine Baufinanzierung sich von einem herkömmlichen Sofortkredit unterscheidet.

Während ein Sofortkredit in der Regel nie länger als 6 bis 8 Jahre läuft, kann die Finanzierung einer Immobilie über 20 Jahre dauern. Allerdings sind die Zinsen bei einer Baufinanzierung meist deutlich niedriger.

Das sogenannte Annuitätendarlehen einer Bank sorgt bei Eigenheimbesitzern für große Beliebtheit. Unter anderem dank der hohen Planungssicherheit.

Diese Darlehen werden bei einer Baufinanzierung gewährt

Hier hast du eine Übersicht von den einzelnen Darlehen, die bei einer Baufinanzierung gewährt werden.

  • Annuitätendarlehen
  • Volltilgerdarlehen
  • Vollfinanzierung
  • Variables Darlehen
  • KfW Darlehen
  • Forward-Darlehen

Das Annuitätendarlehen gilt im Zusammenhang mit der Baufinanzierung als am beliebtesten. In vielen Fällen kannst du es mit den oben genannten anderen Darlehen kombinieren.

Willst du mehr zu den einzelnen Kreditarten und Darlehen erfahren? Dann gibt es hier mehr zu lesen.

Was sind die Bauzinsen?

Jetzt erklären wir dir, welche Rolle die Bauzinsen spielen. Diese üben nämlich erheblichen Einfluss auf deine Baufinanzierung aus. In erster Linie ist der Zinssatz abhängig von der Zinsbindung, der Darlehenshöhe und deinem Eigenkapitaleinsatz. Dein Angebot hängt unter anderem von deiner Bonität, die Höhe der Tilgungsrate und dem Wert des Wohnobjekts ab. Des Weiteren ist die aktuelle Zinsentwicklung entscheidend. Aktuell sind die Bauzinsen noch verhältnismäßig niedrig – Tendenz steigend.

Wie werden die Zinsen beeinflusst?

Für das konstant niedrige Niveau der Bauzinsen bis Ende 2021 war zu einem Großteil die Europäische Zentralbank (EZB) verantwortlich.

Der Grund: mit diesen Niedrigzinsen versucht die Währungsbehörde die Wirtschaft in Europa anzuschieben.

Darüber hinaus beeinflussen einzelne politische Entscheidungen und globale Ereignisse die Höhe der Bauzinsen.

Des Weiteren sind Bauzinsen von der Nachfrage am Immobilienmarkt und vom aktuellen Leitzins der EZB abhängig.

Historie und Entwicklung der Bauzinsen

In der Vergangenheit waren die Zinsen z. B. von 2015 bis 2021 günstig. Viele Jahre davor lagen die Zinssätze für Bauspardarlehen über 4 % in einigen Zeiten auch über 5 %.

Im Jahr 2022 sind die Zinsen deutlich angestiegen. Immobilien und Baupreise erhöhten sich im gleichen Zeitraum ebenfalls.

Die Entwicklung der Bauzinsen ist für die nächsten Jahre nicht einzusehen. Hier spielen insbesondere die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten eine entscheidende Rolle. Baufinanzierungen haben sich durch die 2022 gestiegene Bauzinsen also verteuert.

So gelangst du an attraktive Zinsen

Diese Information soll dich jetzt aber nicht verunsichern. Es gibt immer einige Tipps, die du anwenden kannst, um attraktive Bauzinsen für dein Immobiliendarlehen zu erhalten.

Denn häufig handelt es sich bei Immobilienfinanzierungen schnell um Beträge im sechsstelligen Bereich – da geht es bei geringen Differenzen schnell um mehrere 1000 €.

Hier einige Tricks, die du beachten solltest:

  • Achte auf das aktuelle Zinsniveau und nutze möglichst die günstigen Bauzinsen
  • Beachte die aktuelle Zinsentwicklung und lese die Zinsprognosen
  • Bei niedrigen Bauzinsen entscheidest du dich für eine lange Zinsbindung
  • Nutze Hilfsmittel z. B. ein Bauzinsen-Chart oder unseren Rechner
  • Beim Vertragsabschluss schaust du nach einer Option zur Sondertilgung
  • Tilgungssatzwechsel bringen dir mehr Flexibilität.
  • Beschaffe dir andere Meinungen zu diesem Thema

Tipp: Wir bei Justhome vergleichen die Immobilienfinanzierungsangebote verschiedener Kreditgeber für dich, sodass du den besten Kreditvertrag für deine Situation erhältst.

Das Tilgungsprinzip

Ein wichtiger Aspekt bei der Kreditrückzahlung spielt die sogenannte Tilgung. Sie wird in erster Linie von dir selbst festgelegt.

Was genau ist die Tilgung?

Eine Tilgung ist der Anteil, den du aus der erhaltenen Kreditmenge wieder zurückzahlst. Die Rate, also der Betrag, der in Wirklichkeit von dir zurückgeführt wird, besteht aus Zins und Tilgung.

Dabei verschieben sich die Anteile über die Zeit. Der Zinsanteil sinkt nach und nach und die erbrachte Rückzahlung steigt.

Der Grund: der Zins bezieht sich allein auf die offenen Schulden.

Beispiel: Erik

Erik erhält einen Kredit zu folgenden Bedingungen:

  • Kreditmenge: 100.000 €
  • Monatliche Rate: 500 €
  • anfängliche Tilgung: 2,0 %
  • Jährlicher Sollzins: 4,0 %

Nach einem Jahr hat Erik noch 97.962,93 € Schulden. Dabei bleibt der Zins prozentual gleich.

Nach den ersten 10 Jahren hat Erik noch eine Restschuld von 75.458,38 €. In dieser Zeit sind für Felix insgesamt 35.458,38 € an Zinsen zusammengekommen.

Beispiel: Helene

Helene entscheidet sich für eine Tilgung von 4 % pro Jahr.

Der Kredit hat folgende Konditionen:

  • Kreditmenge: 100.000 €
  • Monatliche Rate: 666,67 €
  • anfängliche Tilgung: 4 %
  • jährlicher Sollzins: 4,0 %

Ist das Jahr vorbei, hat Helene noch 95.925,81 € Schulden. Auch in diesem Beispiel bleibt der Zins gleich.

Nach 10 Jahren beläuft sich die Restschuld auf 50.916,24 €. In dem Zeitraum sind für Helene insgesamt 30.916,64 € an Zinsen zusammengekommen. Da diese Entwicklungen im Hintergrund stattfinden und die monatliche Rate immer gleich bleibt, registrierst du von dem eigentlichen Ablauf gar nicht so viel.

Uns liegt es am Herzen dich über die Umstände aufzuklären, sodass du mit einem guten “Know-how” am Gespräch teilnehmen kannst.

So hoch sollte die Tilgung sein

Am wichtigsten ist es, dass die Rate gut zu deinem Budget passt. Grundsätzlich gilt, dass eine höhere Tilgung für eine schnellere Rückzahlung sorgt. Achte darauf, dass die monatliche Zahlung immer in der Komfortzone bleibt.

Selbstverständlich ist es schön, mit dem Gefühl zu leben, wenn der Kredit schneller abbezahlt ist.

Aber betrachte es einmal so: als Vergleich hättest du auch deine Miete immer gezahlt - ohne, dass diese irgendwann einmal aufhört, oder?

Tipp: Du solltest beachten, dass die meisten Banken eine Tilgung von 2 % verlangen.

Die Festsetzung der Rate

Wir setzen die Rate so an, dass du sie zu jedem Zeitpunkt im Leben entspannt tragen kannst.

Du hast Geld, dass du zur Seite legen kannst? Hervorragend. Bei vielen Krediten hast du nämlich die Möglichkeit für zusätzliche Rückzahlungen, sogenannte Sondertilgungen.

Am Ende des Jahres hast du daher folgende Optionen:

  • Du sparst weiter
  • Du fährst in den Urlaub
  • Du stockst dein Aktien-Depot auf
  • Du entscheidest dich für eine Sondertilgung

Aus einer finanzmathematischen Perspektive ist eine Sondertilgung ein Trick für eine schnelle Rückzahlung des Kredits.

Unter anderem, weil du damit die Zinskosten nach unten drückst. Sondertilgungen wirken sich deshalb positiv auf deinen Kreditverlauf aus.

Beispiel Erik

Erik entscheidet sich für eine Tilgung von 2 % und legt 2000 € für Sondertilgungen beiseite.

Lass uns nun bei Eriks Beispiel mit 2 % anfänglicher Tilgung bleiben. Er will Helene mit der schnellen Rückzahlung einholen und spart deswegen jährlich 2000 €.

Helene entscheidet sich dazu, alles sofort einzuzahlen und hat deshalb keinen Spielraum. Erik hingegen hat eine geringe Rate und wartet zunächst ab. In unserem Beispiel nutzt er das Geld für die Sondertilgungen.

Das Ganze sieht dann so aus:

Erik:

2 % Tilgung mit 2.000 € Sondertilgung pro Jahr.

Nach den ersten zehn Jahren kommt eine Restschuld von 64.167,66 € zusammen. In diesem Zeitraum sind für ihn 34.167,66 € Zinsen angefallen.

Jetzt wird der Unterschied deutlich:

Im Normalfall kannst du erwarten, dass bei 2000 € x 10 Zahlungen = 20.000 € weniger Schulden anfallen.

Durch den Zinseszinseffekt, den wir bei der Bank bremsen, beläuft sich der Betrag sogar auf 23.148 € mehr an Rückzahlung. Die Zinskosten würden dann um weitere 1.196 Euro sinken. Daraus resultiert ein Vorteil von 4.344 € in 10 Jahren.

Abrechnung zwischen Erik und Helene

Kommen wir nun zu den Endergebnissen.

Helene:

4 % Tilgung ohne Sonderzahlung = Rate von 8.000 € pro Jahr bzw. 666,67 € pro Monat.

Sind die ersten 10 Jahre vorbei, beläuft sich die Restschuld auf 50.916,24 €. In dieser Zeit sind für Helene insgesamt 30.916,64 € an Zinsen zusammengekommen.

Erik:

Nach den ersten 10 Jahren bleibt bei Erik eine Restschuld von 57.733 €. Für ihn kommen 12.099 € Zinsen zusammen.

Resultat: Die Taktik von Erik hat sich bewährt. Jetzt hat er die Nase vorn. Stelle dir jetzt einmal vor, wie er innerhalb dieser zehn Jahre finanziell ein entspannteres Leben hatte aufgrund der niedrigeren Rate. Wir gehen deshalb davon aus, dass jeder so entspannt zum Wohneigentümer aufsteigen sollte wie Erik.

An diesem Beispiel erkennst du, dass die höchste Tilgung nicht immer sofort den gewünschten Effekt hat. Ganz im Gegenteil: es entsteht schnell Stress und der ist es nicht wert.

Am Ende des Tages zählt nur, wo die angenehme Rate für dich liegt, sodass du dir das Leben entspannt leisten kannst. Löse dich daher bitte von festgeschriebenen Vorgaben bei der Tilgung.

Das Minimum von 2 % musst du ohnehin erfüllen. Den Rest kannst du mit den richtigen Tricks flexibel gestalten. baufinanzierung-grundlagen-3.jpg

Baufinanzierung Schritt für Schritt zum Eigenheim

Jetzt hast du schon mal einen Überblick, was bei einer Baufinanzierung finanziell abläuft. Kommen wir nun zu den einzelnen Phasen der Finanzierung und schauen uns das genauer an, wie diese im Einzelnen ablaufen.

Phase 1: Kassensturz

Als allererstes solltest du dir dein Eigenkapital anschauen – am besten gemeinsam mit einem Spezialisten von Justhome, der dir dabei hilft.

Diese Dinge zählen auf jeden Fall als Eigenkapital:

  • Anteile aus Bausparverträgen
  • Sparkonten, Bankguthaben
  • Gekaufte Grundstücke
  • Kredite von Freunden und Verwandten
  • Lebensversicherung
  • Wertpapiere
  • Eigenleistungen

Das Eigenkapital sollte mindestens 15 bis 20 % des Kaufpreises betragen. Deine Kaufnebenkosten solltest du damit abdecken.

Als Grundsatz gilt: Je mehr Eigenkapital und laufende Einkommen du in die Finanzierung einbringst, desto günstiger gestaltet sich die Finanzierung für dich.

Phase 2: Finanzierungsbedarf ermitteln

Für deinen Finanzierungsbedarf solltest du neben den monatlichen Einnahmen auch deine fixen Kosten im Blick behalten. Dabei solltest du nur das regelmäßige und nachhaltige Einkommen berücksichtigen.

Sozialleistungen, Sonderzuschläge, Überstunden oder nicht tariflich gesicherte Sonderzahlungen bleiben dabei außen vor.

Hast du auch Mieteinnahmen? Gut. Trotzdem sollte dann nur die Kaltmiete in die Berechnung einfließen.

Bedenke, dass zum Kaufpreis bzw. bei den Baukosten weitere Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notargebühren und Grundbuchkosten hinzukommen. Entscheidest du dich für einen Neubau, bedenke, dass der Kredit manchmal dem Baufortschritt entsprechend ausgezahlt wird.

Tipp: Am besten lässt du dich von uns bei Justhome beraten, bevor du dich für eine bestimmte Immobilie entscheidest. So kannst du dir eine teure Nachfinanzierung ersparen.

Phase 3: Kaufsumme festlegen und Immobilie finden

In dieser Phase legst du den möglichen Kaufpreis fest.

Solange du die Kaufnebenkosten im Blick behältst, kann dir wenig passieren:

  • Notargebühren: ca. 1 bis 1,5 % des Kaufpreises
  • Grunderwerbsteuer: je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 %
  • Grundbucheintragung: ungefähr 0,5 % des Kaufpreises
  • Maklerprovision: 3 % bis 7 % des Kaufpreises zzgl. Mehrwertsteuer
  • eventuelle Kosten für ein Gutachten
  • Nebenkosten bei einem Neubau: Architekt, Handwerker, Baustellenabsicherung etc.

Tipp: Wir bei Justhome empfehlen dir deine eigene Arbeitsleistung, auch Eigenleistung genannt, nicht zu unterschätzen. Du kannst damit so den Finanzierungsbedarf reduzieren.

Berechnung für den Kaufpreis

Damit du schnell zu einem möglichen Kaufpreis kommst, gibt es eine Faustformel für die Ermittlung der Gesamtkosten.

Diese setzt sich zusammen aus dem Sollzinssatz, der anfänglichen Tilgung, den jeweiligen Bedingungen in deinem Bundesland, sowie dem monatlichen Betrag, der dir zur Verfügung steht.

Gerne kannst du für das Ermitteln der Gesamtkosten unseren Justhome-Hausrechner benutzen. So bekommst du schon einmal eine grobe Vorstellung davon, was für eine Immobilie, du dir leisten kannst.

Phase 4: Fördermittel prüfen und Finanzierungsangebote anfordern

Du hast dein Wunschobjekt gefunden? Super. Dann geht es jetzt weiter in Richtung Immobilienkauf. Als allererstes kümmerst du dich um ein Finanzierungsangebot.

Mögliche Fördermittel:

Während den Verhandlungen solltest du prüfen, ob dir Fördermittel zur Verfügung stehen. Diese können deine Finanzierung günstiger gestalten.

Hier einige Beispiele:

KfW-Förderung

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau ist eine deutsche Förderbank, die den Bau, Kauf und die Sanierung deiner Immobilie durch eine Vielzahl an Programmen unterstützt. Wohn-Riester Der Wohn-Riester ist ein staatlich geförderter Immobilienkredit, der darauf ausgelegt ist, im Alter mietfrei wohnen zu können.

Wie bei der Riester-Rente solltest du mindestens 4 % des Jahresbruttoeinkommens einzahlen. Steuervorteile und ein Berufseinsteigerbonus sind ebenfalls möglich.

Baukindergeld

Wenn du mit deiner Familie zwischen dem 01.01.2018 und dem 31.03.2021 eine Immobilie gekauft oder eine Baugenehmigung erhalten hast, sind 12.000 € Förderung pro Kind in einem Zeitraum von maximal 10 Jahren möglich. Du kannst das Baukindergeld noch bis zum 31.12.2023 beantragen.

Förderservice für energetische Sanierungen

6.000 Förderprogramme gibt es in Deutschland für energetisches Sanieren. Du solltest über solch eine Förderung nachdenken, wenn dir ein geringer Energieverbrauch und ein verbessertes Wohnklima wichtig ist.

Wichtig: Wir bei Justhome berücksichtigen alle staatlichen Fördermittel. Teile uns gerne mit, auf welche Förderungen du Anspruch hast und wir schauen, was wir für dich unternehmen können.

Nachdem wir gemeinsam mit dir und der Bank die Konditionen herausgearbeitet haben, vereinbarst du einen Termin zur Unterzeichnung des Kaufvertrages.

Phase 5: Kaufvertrag aufsetzen und unterzeichnen

Nun geht es weiter mit der Aufsetzung des Kaufvertrages. Unterlagen für das Kreditinstitut Nachdem du mit deinem Justhome-Berater gesprochen hast, verlangt das Kreditinstitut einige Unterlagen von dir. Dazu zählen unter anderem:

  • Nachweise über Einkommen
  • Baubeschreibung oder eine Objektbeschreibung (Hausbau oder Hauskauf)
  • Nachweise über Sicherheiten
  • Kostenübersicht für Neubau oder Renovierung
  • Planunterlagen (Lageplan)

Passt alles? Dann geht es jetzt zum Notar.

Der Notartermin

Erfüllst du alle Voraussetzungen für die Finanzierung, bekommst du im Anschluss von dem Kreditinstitut eine Finanzierungsbestätigung.

Wenn du dich mit dem Verkäufer bzw. dem Makler (wenn anwesend) geeinigt hast, und das Kreditinstitut die Finanzierung zusagt, erfolgt der Notartermin.

Sind alle notwendige Informationen für den Vertrag vorhanden, unterzeichnest du den Kaufvertrag.

Tipp: Wir empfehlen, den Termin kurz nach dem Ausstellen der Finanzierungsbestätigung anzusetzen, damit du die Konditionen des Kreditinstituts nicht verlierst.

Nach der Unterzeichnung des Kaufvertrags schließt du auch den Darlehensvertrag ab. Der Notar sperrt das Grundbuch und du zahlst die Nebenkosten des Hauskaufs. In der Regel benötigt der Notar jetzt einen Monat, um alle Unterlagen bei der Gemeinde und des Grundbuchamtes anzufordern. Nach Erhalt der Dokumente erstellt der Notar die Zahlungsaufforderung für den Kaufpreis, den du zu begleichen hast.

Jetzt überweist du als Käufer den vereinbarten Preis. Ist dein genanntes Eigenkapital für die Finanzierung aufgebraucht, zahlt die Bank oder die Bausparkasse das vereinbarte Darlehen aus. Entscheidest du dich, ein Haus neu zu bauen, überweist das Kreditinstitut das Geld in einzelnen Etappen – abhängig vom jeweiligen Baufortschritt.

Hast du den Betrag gezahlt, kann es manchmal mehrere Wochen oder Monate dauern, bis der Grundbucheintrag vollendet ist. Anschließend prüft der Notar noch einmal, ob alle Angaben richtig sind. Dauert es zu lange, bis du das Darlehen abrufst, verlangen Kreditinstitute sogenannte Bereitstellungszinsen.

Willst du diese unbedingt vermeiden? Dann nehmen wir deinen Wunsch gerne mit in die Suche auf. Du kannst dich darauf einstellen, dass die bereitstellungsfreie Zeit in der Regel bei 6 bis 12 Monaten liegt.

Baufinanzierung online abschließen

Eine Baufinanzierung komplett online abzuschließen, ist leider nicht möglich. Das Internet hilft dir aber trotzdem deine Ansprüche und Möglichkeiten klar zu definieren, sodass deine Baufinanzierung ein voller Erfolg wird.

Justhome als persönlicher Gesprächspartner

Justhome fungiert dabei für dich als persönlicher Gesprächspartner. Wir haben jederzeit Zugriff auf tagesaktuelle Finanzierungsangebote zahlreicher Banken.

Wir sind überzeugt, dass es essenziell ist, Angebote auch vergleichen zu können, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen – dein Immobilienprojekt liegt uns nämlich am Herzen.

Fazit: Eine Baufinanzierung ebnet den Weg zur eigenen Traumimmobilie

Du siehst also: Eine Baufinanzierung ist sehr umfangreich. Lass dich aber davon nicht abschrecken: Mit den richtigen Tipps und Tricks, die du jetzt kennst, kannst du mit deiner Familie in deinem neuen Wohnheim ein entspanntes Leben haben, ohne hohe Kreditraten zu fürchten.

Du hast deine Wunschimmobilie gefunden und möchtest diese finanzieren? Super – dann lass uns gleich zusammen die passenden Finanzierungsangebote einholen.

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